Wunderkammern im Schloss Burgdorf
App-Konzept für eine aussergewöhnliche Museumssammlung.
HKB, 2019
Das Museum Schloss Burgdorf hat eine aussergewöhnliche Sammlung: Es handelt sich um allerlei Objekte, welche sie ihrer Gründung 1886 von Bürgern aus Burgdorf und der Welt gekauft oder geschenkt bekommen haben. Anders als in anderen Museen gibt es deshalb keine chronologische, thematische oder wissenschaftliche Objektanordnung und Ausstellung. Ihr Konzept ist ein Wiederbeleben der Wunderkammern, welche zwischen dem 14. bis 19.Jh exisiterten. Es handelt sich um höchst individuelle Sammlungen, welche die Welt(-anschauung) und das Leben einzelner Personen zeigten.
Dazu sollten wir ein Konzept für eine digitale Erweiterung der Ausstellung erarbeiten. Mein App-Konzept greifft das Prinzip der Wunderkammern auf und lässt die Besucher spielerisch, intuitiv und individuell Objekte entdecken und erkunden.
Befindet man sich im Museum, kann man Objekte, die einen interessieren ganz einfach mit der Smartphonekamera einscannen. Das gescannte Objekt erscheint und man kann eine Quizfrage dazu beantworten. Danach kommt man zur detaillierten Unterseite und erfährt, worum es sich bei diesem Objekt handelt. Dazu kann man eine kleine Anekdote lesen, die ein anderer Museumsgast dazu hinterlassen hat. Die Objekte sind drehbar, sodass man sie von allen Seiten betrachten kann.
Wenn einem das Objekt gefällt, kann man es in seiner eigenen Wunderkammer speichern und dadurch eine individuelle Sammlung anlegen. Zudem kann man die Wunderkammern anderer Nutzer besuchen.
Zu jedem Objekt gibt es mindestens eine Anekdote. Jeder Nutzer kann zudem persönliche Erlebnisse und Gedanken zum jeweiligen Objekt posten. Dabei kann man zwischen Text, Audio-Aufnahme, Video und Fotos wählen. Dadurch wächst das «Wissen» um die Sammlungsgegenstände immer weiter an und wird auf eine viel persönlicherere Weise vermittelt als in klassischen Ausstellungen.
Die App beinhaltet auch allgemeine Informationen über das Museum sowie die Möglichkeit, Objekte zu entdecken ohne physisch in der Ausstellung sein zu müssen. Dabei wird auch wieder die klassische Kategorisierung nach chronologischen oder wissenschaftlichen Themen aufgebrochen und durch überraschende Zusammengehörigkeiten zum Erlebnis.